Empfängnisverhütung

Abhängig von der individuellen Lebenssituation spielen für jedes Paar andere Ansprüche an eine Verhütungsmethode eine Rolle. Damit Sie die richtige Methode für sich und Ihren Partner finden, ist es wichtig über alle Möglichkeiten und jeweiligen Funktionen Bescheid zu wissen. Wir informieren und beraten Sie gerne und finden die individuell passendste Lösung.

Die klassische Pille besteht aus zwei Wirkstoffen- Östrogenen und Gestagenen, mit denen der Eisprung und die Eireifung verhindert werden. Dabei gibt es zahlreiche Variationen der Wirkstoffverteilung. Bis auf die Minipille enthalten alle Pillen Östrogene. Mit einem Pearlindex von 0,1- 0,9 gilt die Pille als sehr sicher.

Der Hormonring enthält ebenfalls Östrogene und Gestagene und funktioniert damit ähnlich wie die Pille. Er wird für drei Wochen in die Scheide eingeführt, nach einer Woche Pause folgt ein neuer Ring. Der Vorteil des Hormonringes ist die Vermeidung von Einnahmefehlern, die bei der Pille häufig vorkommen.

Es gibt aktuell 2 verschiedene Hormonspiralen, die ein Gestagen in verschiedenen Dosierungen enthalten. Die eine Spirale ist für die Anwendungsdauer von 5 Jahren und die andere für die Dauer von 3 Jahren und auch für junge Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, geeignet. Es ist eine hormonelle Methode, die in den natürlichen hormonellen Kreislauf nicht eingreift. Sie wirkt lokal in der Gebärmutterhöhle, indem sie den zyklusabhängigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert, den Schleimpropf vor dem Muttermund verdickt und die Beweglichkeit der Eileiter herabsetzt. Unter dieser Methode werden die Monatsblutungen verringert, ebenso die mit der Menstruation verbundenen Regelschmerzen.

Diese Methode funktioniert ebenfalls mit Hilfe von Hormonen. Das hautfarbene Pflaster wird auf einer Körperstelle platziert, kann sich aber möglicherweise ablösen.

Die Kupferspirale zählt zu den hormonfreien Verhütungsmethoden. Sie verbleibt maximal 5 Jahre in der Gebärmutter und verhindert dort die Einnistung einer befruchteten Eizelle. Unter der Kupferspirale können die Monatsblutungen sowie die Regelschmerzen stärker werden, auch die Gefahr von Eileiterschwangerschaften ist erhöht.

Als neue Alternative zur Spirale ist die Kupferkette entwickelt worden. Sie wird an der Gebärmutterwand fixiert und gibt kontinuierlich Kupfer-Ionen ab. Diese Methode ist auch für junge Frauen geeignet, die keine Hormone zur Verhütung einnehmen wollen. Ein Nachteil ist sicher der höhere Preis, der derzeit bei ca. 350€ liegt, sowie das erhöhte Verletzungsrisiko der Gebärmutterwand.

Die Wirkung des Kupferballs ist identisch mit den anderen Metallverhütungsmethoden, jedoch ist das Verletzungsrisiko deutlich geringer. Die aktuellen Kosten für den Kupferball sind mit mindestens 400 Euro ziemlich hoch.

Es handelt sich hierbei um ein Kunststoffstäbchen, welches in den Oberarm eingesetzt wird und dort bis zu drei Jahre verbleibt. Durch das enthaltene Gelbkörperhormon (Gestagen) wird der Eisprung verhindert und der Schleim am Gebärmutterhals verdickt.

Die Dreimonatsspritze enthält nur ein Gestagen und wird alle drei Monate gespritzt. Es wird jedoch eine sehr hohe Menge an Hormonen verabreicht, wodurch viele, nicht risikoarme Nebenwirkungen entstehen. Daher findet diese Methode immer weniger Anwendung.

Das Kondom bietet sicheren Schutz vor AIDS und übertragbaren Geschlechtskrankheiten und sollte daher bei häufig wechselnden Sexualpartnern auch immer zusätzlich zu anderen Verhütungsmitteln angewandt werden.

Das Diaphragma ist eine Art Gummikappe, welche ca. 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr vor den Muttermund eingesetzt wird. Mit einem Peal-Index von 4-5 zählt es zu den unsicheren Methoden.

Diese natürliche Verhütungsmethode setzt eine regelmäßige Temperaturmessung der Frau voraus, welche vor dem Aufstehen rektal oder unter der Zunge durchgeführt wird. Sie bedarf einiger Übung und kann z.B. durch Schlafmangel oder Alkoholkonsum beeinflusst werden.

Durch eine Bauchspiegelung werden hierbei die Eileiter unterbunden, sodass eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist. Dies wird ambulant unter Vollnarkose durchgeführt.